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Essen gehen im Urlaub, wo gibt es das beste?

Essen gehen gehört für wohl für die meisten Menschen zum Urlaub einfach dazu. Mal ist es vielleicht „nur“ ein Imbiss mit der Familie, weil die Urlaubskasse einfach nicht mehr hergibt, mal ist es ein opulentes Dinner zu zweit. Ob es ein tolles Erlebnis wird oder eher ein Reinfall, das hängt weniger vom Geld ab, sondern vom Essen selbst und den Umständen. Aber wo findet man das beste Essen? Vielleicht helfen Euch unsere Erlebnisse weiter, wenn Ihr das nächste Mal auf der Suche seid.

Der Artikel enthält keine bezahlte Werbung, es handelt sich um einen Erlebnisbericht und persönliche Empfehlungen!

Wo finde ich das beste Essen?

Da, wo die Einheimischen auch essen. Konkreter lässt sich diese wichtige Frage leider nicht beantworten. Natürlich könnt Ihr Euch im Internet Restaurant-Tipps für jede beliebige Stadt oder Region holen, daran ist wirklich nichts auszusetzen. Vielleicht entdeckt Ihr dadurch das eine oder andere kulinarische Highlight. Trotzdem solltet Ihr unbedingt auch einmal selber auf die Suche gehen. Lasst Euch überraschen, was dann auf Eurem Teller landet! Hier sind ein paar Tipps für Eure Suche:

  • Verlasst die typische „Futtermeile“ in Eurer Urlaubsstadt. Dort wird in der Regel für Urlauber gekocht – mit entsprechenden Preisen! Geht lieber mal in die Seitenstraßen, dort könnt Ihr meistens günstiger essen – und oft auch viel besser! Vor allem bekommt Ihr dort jedoch authentische Gerichte.
    In Göteborg sind wir so in einem sehr stilvoll umgebauten Kuhstall gelandet. Dort gab es einen fantastischen Mittagstisch mit einer „gerösteten Maissuppe“. Das Ambiente war sensationell und das Essen sehr lecker.
    Auch die „70er-Jahre-Kantine“ in einer Lissabonner Seitenstraße hat uns kulinarisch nicht enttäuscht, obwohl die Zusammensetzung der Gerichte nicht immer unseren Vorstellungen entspricht. Ich liebe leckere cremige Soßen, diese sind in Portugal leider nicht üblich. Dafür konnten wir uns den Fisch vor der Bestellung schon ansehen (tatsächlich sogar schon vor dem Betreten des Restaurants im „gekühlten Schaufenster“) und uns von seiner Frische überzeugen.
Leckere Gemüsequiche mit Salat
  • Guckt, wo die Einheimischen ihre Mittagspause verbringen. Achtet dabei nicht allzu sehr auf Äußerlichkeiten. Das beste indische Essen bekamen wir in einem kleinen Keller-Restaurant in Lissabon. Jemand hatte uns einen Flyer in die Hand gedrückt und wir waren neugierig. Als wir allerdings vor dem etwas schäbigen Haus standen, wollten wir schon wieder umdrehen. So richtig vertrauenerweckend sah es nicht aus. Während wir noch etwas unschlüssig auf der Straße standen, kamen zwei gut gekleidete junge Männer aus dem Restaurant. Sie hatten dort offensichtlich ihre Mittagspause verbracht und waren nun auf dem Weg zurück ins Büro. Wenige Minuten später saßen wir am Tisch und schlemmten.
  • Esst doch mal in einem Straßencafé oder in einem Imbiss! In vielen Ländern servieren Cafés kleine oder auch größere Speisen, die durchaus auch deftig sein können.
    Mitten in der Altstadt von Porto (am Carmo, nahe der Universität) haben wir ein kleines Café mit Mittagstisch entdeckt. Dort wurde uns ein sehr leckeres Carril do frango (Hähnchencurry) serviert. In der Nähe gab es mehrere solcher Cafés, in denen wir uns mit „tosta atum“ und „omelette mista“ ein günstiges Mittagessen gönnten.
    Ein Straßenimbiss in Neapel hat mich tatsächlich dazu gebracht, Kutteln zu essen. Die standen eigentlich auf meiner „Roten Liste der zu vermeidenden Speisen“ (eine Karteikarte in der Hosentasche mit den Vokabeln + Übersetzung für Gerichte, die ich NIEMALS bestellen möchte). Als ich den Duft der Gnocchi mit Kutteln in Tomaten-Orangen-Soße aber in der Nase hatte, konnte ich nicht widerstehen. Und ich habe es nicht bereut!
    Unser Lieblingscafé befinden sich allerdings in Funchal, direkt über dem Atlantik. Den genauen Standort verrate ich lieber nicht, schließlich wollen wir bei unserer nächsten Reise dort wieder einen Tisch mit sensationellem Ausblick ergattern. Ein Geheimtipp ist das Café (leider) schon lange nicht mehr. Das Coral schmeckt dort aber besser als an jedem anderen Ort der Welt.
Esspresso und Coral in unserem Lieblingscafé
  • Gebt jungen Menschen eine Chance! Egal, in welchem Land oder in welcher Stadt Ihr Euch befindet, sucht gezielt nach jungen Restaurants. Ihr müsst keinen „modernen Schnickschnack“ essen, wenn Ihr das nicht möchtet, Ihr könnt aber vielleicht ein kulinarisches Abenteuer erleben. Dazu habe ich zwei Beispiele aus Funchal:
    MadCuba: Zufällig sind wir vor ein paar Jahren auf einem Platz mitten in Funchal über eine Reklametafel für ein kubanisches Restaurant „gestolpert“. Das Restaurant selbst lag in einer kleinen Seitenstraße mit dem Charakter eines Hinterhofs. Die bunt bemalten Tische gefielen uns sofort. Da gerade Mittagszeit war, sind wir hineingegangen. Das Gericht, was wir eigentlich essen wollten, war noch nicht fertig, das zweite auch nicht, also „entschieden“ wir uns für das dritte (das einzige fertige). Nicht fertig? Nun ja, es gibt im MadCuba vor allem sehr langsam gegartes Fleisch (Huhn, Schwein oder Rind) serviert mit scharzen Bohnen, Reis und Süßkartoffelchips. Wirklich lecker!
    Die jungen Leute, die das Restaurant betrieben, waren offenbar etwas chaotisch. Eines Abends wollten wir Sangria trinken. Die gab es gerade nicht, also bestellten wir Weißwein. Zum Bedauern des (sehr netten) Kellners war der Wein nicht gekühlt. Wenn wir ein wenig warten könnten, würde er uns nun doch eine Sangria bringen. Ein paar Minuten später sahen wir den Kellner ins Restaurant gehen, er hatte offensichtlich Orangen gekauft. Später erfuhren wir, dass das Restaurant gerade erst eröffnet hatte 😉
    Immer, wenn wir nach Funchal kommen, gehen wir dort mindestens einmal essen. Jedes Mal freuen wir uns, wenn wir die Bedienung vom „ersten Mal“ wieder treffen. Leider liegt unser letzter Besuch schon fast drei Jahre zurück. Es wird also dringend Zeit, wieder einmal nach Funchal zu reisen!
    Hamburgueria do Mercado in der Rua de Carreira: Auch die Hamburgueria wird von jungen Leuten betrieben und ist zur Mittagszeit meistens sehr gut besucht. Es gibt (fast) „nur“ Burger, aber die sind fantastisch und die Auswahl recht groß. Probiert unbedingt mal einen Burger im Bolo de caco (typisches madeirensisches Süßkartoffelbrot) oder die Batatas fritas (~Pommes frites) mit wildem Oregano von Madeira. Aber Vorsicht, der Burger macht sehr satt und die Batatas süchtig nach mehr!
Teller im MadCuba

Jetzt sollte ich besser aufhören zu schwärmen, sonst bekomme ich selber noch Hunger 😉

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt unserer kulinarischen Erlebnisse auf Reisen. Wenn Ihr mehr lesen wollt, dann schreibt das in den Kommentaren. Für Funchal oder Lissabon kann ich Euch auch gern eine ganze Liste mit Spezialitäten und/oder Restaurants zusammenstellen.

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