Knusprige Bratkartoffeln auf hellblauen Teller
Küchentipps und Tricks Vegetarische Gerichte

Wie werden Bratkartoffeln schön knusprig?

Man kann sie lieben oder hassen – oder auch beides: Bratkartoffeln! Klingt schräg? Mag sein, aber es stimmt. Ich hasse matschige, fettige Bratkartoffeln. Mir wird echt schlecht, wenn ich sie essen soll. Aber ich liebe goldbraune, knusprige, gut gewürzte Bratkartoffeln. Die könnte ich glatt jeden Tag essen. Aber wie werden Bratkartoffeln schön knusprig? Wenn Du diese Tipps befolgst:

1. Festkochende Kartoffeln verwenden

Außen kross und innen weich, so sollen sie sein, die perfekten Bratkartoffeln! Das gelingt nur mit der richtigen Kartoffelsorte. Verwende am besten festkochende Kartoffeln. Sie bleiben gut in Form, auch wenn sie etwas länger braten oder mehrmals gewendet werden. Allerdings werden sie im Inneren nicht ganz so weich wie andere Kartoffelsorten.

Weichkochende Kartoffeln zerfallen leicht beim Braten, sie eignen sich eher für Püree, Eintöpfe oder als Beilage für Gerichte mit viel Soße (zum Beispiel Senfeier).

Eine Alternative sind vorwiegend festkochende Kartoffeln. Diese werden innen schön weich, lassen sich aber dennoch knusprig anbraten. Du solltest sie jedoch nicht zu häufig wenden, sonst können sie ein wenig zerfallen.

2. Nicht zu viele Kartoffeln auf einmal braten

Du liebst große Portionen? Das kann ich gut verstehen. Du möchtest Bratkartoffeln für die ganze hungrige Familie braten? Tolle Sache! Aber pack Deine Bratpfanne bitte nicht zu voll, das beschert Dir ziemlich sicher keinen Berg knuspriger, leckerer Bratkartoffeln! Warum?

  • Das Öl kühlt durch die große Menge Kartoffeln rapide ab. Dadurch bekommen die Kartoffeln nicht genügend Hitze und nicht so schnell eine Kruste, die verhindert, dass sie Öl aufsaugen. Die Bratkartoffeln werden also eher matschig als kross.
  • Hast Du sehr viele Kartoffeln in Deiner Pfanne, dann bildet sich Dampf durch die Feuchtigkeit in den Kartoffeln und sie garen eher, als dass sie braten.
  • Eine große Menge Kartoffeln kannst Du unmöglich gleichmäßig braten, ohne sie mehrmals zu wenden. Dadurch zerbrechen Deine Kartoffelscheiben jedoch leicht. Noch ein Grund mehr für matschige Bratkartoffeln.

3. Reichlich Öl verwenden

Ja, Öl ist Fett und Fett hat viele Kalorien. Trotzdem solltest Du mit dem Öl nicht zu sparsam sein, denn es soll ja alle Kartoffeln erreichen und sie gleichmäßig bräunen. Außerdem ist Fett nicht gleich Fett und auch bei Ölen gibt es große Unterschiede. Aber das ist ein anderes Thema 😉

Brate Deine Kartoffeln am besten mit raffiniertem Öl, das lässt sich besonders gut erhitzen. Aus welcher Frucht das Öl hergestellt wird, ist dagegen weniger wichtig. Wir verwenden meistens Oliven- oder Rapsöl, gern aus regionalem Anbau. Hier zählt vor allem Dein Geschmack. Probier einfach mal verschiedene Sorten aus.

4. Das Öl richtig erhitzen

Ist das Öl in Deiner Pfanne nicht heiß genug, dann saugen die Kartoffeln es geradezu auf. Gibst Du die Kartoffeln dagegen in richtig heißes Öl, dann bekommen sie schnell eine goldbraune Kruste und nehmen kaum Öl auf.

TIPP: Gib Deine Kartoffeln vorsichtig in das heiße Öl, damit dieses nicht auf Deine Hände spritzt! Fettspritzer hinterlassen schnell schmerzhafte Brandblasen.

5. Die Kartoffeln nicht zu früh wenden

Jetzt brauchst Du ein wenig Geduld. Es benötigt nämlich etwas Zeit, bis sich eine ordentliche Kruste bildet. Wendest Du Deine Bratkartoffeln zu früh, dann zerbrechen sie leicht. Diese Bruchstücke werden nicht mehr richtig kross, sondern eher matschig.

Preisfrage: Rohe oder gekochte Kartoffeln?

Tja, da scheiden sich wohl die Geister. Sollen Deine Bratkartoffeln schön knusprig werden, dann gelingt das am besten mit rohen Kartoffeln. AAAber! Sie sollen ja auch gar sein und innen schön weich – und dabei außen nicht verbrennen! Das gelingt wiederum leichter mit (vor-)gekochten Kartoffeln. Was also tun?

Ganz einfach: Hast Du Kartoffeln übrig, dann kannst Du sie problemlos am nächsten oder übernächsten Tag zu Bratkartoffeln verarbeiten. Möchtest Du gern Bratkartoffeln essen, hast aber keine gekochten Kartoffeln im Kühlschrank stehen, dann verwendest Du eben rohe Kartoffel.

Letzte Frage: wann und wie würzen?

Deine Bratkartoffeln sollen richtig lecker schmecken, keine Frage. Aber wann würzt Du sie im Idealfall? Sofort, damit die Gewürze richtig »einziehen« können? Lieber nicht, denn dann können sie leicht verbrennen. Am besten gibst Du Kräuter und Gewürze erst dann in die Pfanne, wenn Deine Bratkartoffeln schon etwas knusprig sind, also kurz vor dem Ende der Bratzeit.

Welche Gewürze eignen sich für Bratkartoffeln?

(Fast) alles, was Du magst! Hier sind ein paar Tipps:

  • Standard: Salz, Pfeffer, Paprika, Muskat
  • Deftig: Speck und Zwiebeln, Salz, Pfeffer
  • Indisch angehaucht: Kurkuma, Schwarzkümmel, Salz, Pfeffer oder Chili, Kardamom, Bockshornklee, alternativ fertiges Currygewürz
  • Leicht orientalisch: Kreuzkümmel, Koriander, Paprika, Salz, Pfeffer und ein wenig Zimt
  • Mediterran: mediterrane/italienische Kräutermischung oder Oregano, Thymian, Rosmarin, Salbei, Salz und Pfeffer, eventuell etwas (frischer!) Basilikum
  • Mein Favorit: frische Chili, frischer Knoblauch, Salz, Muskat, Kreuzkümmel, Frühlingszwiebel (nicht mitbraten!)

Ein leckeres Rezept, das Du unbedingt mal probieren solltest:

Gebratener Chicorée mit indischen Kartoffeln

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1 Kommentar

  1. Hallo Ursula,
    was für eine schöne Beschreibung für knusprige Bratkartoffeln! Was ich nicht wusste, dass eine krosse Kruste das weitere Aufsaugen von Öl verhindert. Danke dafür.
    Vermutlich ist es mir (noch) nicht aufgefallen, da ich immer mit einer heißen Pfanne starte und die Kartoffeln erst einmal braun röste.
    Meine Lieblingsvariante: Drillingskartoffeln am Vortag kochen (oder übriggebliebene verwenden) und in Viertel schneiden, dadurch zerfallen die Kartoffeln kaum. In Bratöl knusprig anbraten und dann nacheinander mit etwas gemahlenem buntem Pfeffer, 1-2 Lorbeerblättern, Salz und einer Scheibe (Bio!)-Zitrone unter Rühren fertig braten.
    Ein Soul-Food in unserer Familie 🙂
    Herzliche Grüße,
    Renata

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